26. Mär 2021
Im Rahmen eines Beitrags für ihre Klassenzeitung haben Selina Isler und Michelle Saurer aus der Klasse 5a der Primarschule Schönau 1 ein Interview mit dem Singer-Songwriter Nils Burri durchführen dürfen.
Wussten Sie, dass der talentierte Berner Oberländer erst als 19-Jähriger mit dem Gitarrenspielen angefangen hat?
Dies und noch viel mehr können Sie seinen ausführlichen Antworten entnehmen.
Viel Spass beim Lesen!
Wann haben Sie mit dem Musizieren angefangen?
Angefangen mit der Musik habe ich leider erst spät: 2005, als ich 19 Jahre alt geworden bin. Vorher konnte ich mir nicht im Entferntesten vorstellen, dass ich eines Tages Musiker werde und meinen Lebensunterhalt damit verdiene.
Warum haben Sie damit angefangen?
Bereits als kleiner Junge war ich immer etwas speziell. Meine Brüder wollten Fussball spielen und ich lieber Eishockey. Im Eishockey war ich Torhüter und durfte auch ein paar Einsätze in der 1. Liga absolvieren. Als ich dann in die RS einrücken musste, kamen plötzlich extreme Schmerzen in der Hüfte zu Vorschein. Nach einer genauen Untersuchung teilten mir die Ärzte mit, dass meine Eishockey-Karriere vorbei sei und ich mir am besten ein neues Hobby suchen sollte. So kam ich auf die verrückte Idee Musiker zu werden.
Was ist toll an Ihrem Job?
Da gibt es sehr viele Dinge, die toll sind. Das Wichtigste ist jedoch, dass ich mein eigener Chef bin, sprich, ich niemand fragen muss für Ferien oder wann ich mal einen Tag frei machen will. Das war bereits sehr früh in meinem Leben klar, dass ich nicht geeignet bin, in einer Firma angestellt zu sein und Aufgaben erledigen zu müssen, welche mir keinen Spass machen. Weitere Vorteile als Musiker sind das Reisen, die sehr vielen schönen Orte, die man sieht und die viele tollen Leute, welche ich ohne die Musik nicht kennengelernt hätte.
Wie fühlen Sie sich beim Musikmachen?
Das Musikmachen lässt mich in eine eigene Welt abtauchen und gibt mir sehr viel Freude dabei. Es geht mir nicht darum, bekannt zu werden oder viel Geld zu verdienen. Natürlich ist es toll, wenn man sich gewisse Dinge leisten kann, aber das wichtigste ist die Freude an der Musik. Ich habe viele andere Musiker kennen gelernt, die wollten Musiker werden, weil man so viel Fans bekommt und sie es gerne haben, wenn man sie erkennt auf der Strasse. Beides stand bei mir nie im Vordergrund.
Warum spielen Sie Gitarre?
Als ich meine Hüfte operieren musste und ich mich noch im Spitalbett entschieden habe, Musiker zu werden, war die Gitarre das idealste Instrument, um liegend und ohne Schmerzen musizieren zu können. Auch viele Vorbilder (John Mayer, Counting Crows, Nirvana und viele andere) spielten Gitarre. Deshalb habe ich mich entschieden, Gitarre zu spielen.
Hat Ihr Job Nachteile?
Klar, jeder Job hat seine Nachteile. Ende Monat einen Lohn zu erhalten, dieses Gefühl kenne ich bereits nicht mehr. Man ist sehr viel im Auto unterwegs und hinterlässt so einen grösseren ökologischen Fussabdruck, was ich gerne vermeiden möchte. Zudem ist es auch nicht immer leicht, eine Person zu sein, die in der Öffentlichkeit einen gewissen Bekanntheitsgrad hat. Aber grundsätzlich würde ich sagen, dass es sehr wenig Nachteile hat, Musiker zu werden.
Wie viele Konzerte haben Sie schon gespielt?
Schwierige Frage. Ich denke, dass werden über 1000 Konzerte sein. Seit 15 Jahren bin ich nun unterwegs und seit 4 Jahren waren es immer über 100 bis 130 Konzerte im Jahr.
Spielt ihre Frau noch Fussball?
Ihre aktive Karriere hat meine Frau bereits vor 4 Jahren beendet. Sie hat bei Thun und bei YB gespielt und durfte zum Schluss auch noch einen Meistertitel mit den YB-Frauen feiern. Nun spielt sie einmal in der Woche bei den Seniorinnen des FC Frutigen.
Wie war es für Sie, als Sie bei einem Match ihrer Frau zugeschaut haben?
Oft war ich bei den Spielen dabei und habe ihr ganzes Team lauthals unterstützt.
Ich habe meine Frau übrigens dadurch kennengelernt, dass ein Freund mich fragte, ob ich ein Spiel des FC Rot-Schwarz Thun anschauen komme. Diesen Moment habe ich im Song „Hey Hey“ festgehalten.
Ich wünsche euch alles Gute und hoffe, wir sehen uns mal an einem Konzert!
Liebe
Grüsse
Nils