Im Herbst 2022 endete das Projekt KulturGarten nach vier Jahren. Das bedeutet aber nicht, dass den Themen, welche der Bevölkerung im Rahmen des KulturGartens mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen nähergebracht wurden, in Zukunft weniger Beachtung geschenkt wird – im Gegenteil.
Die Schwerpunktthemen des KulturGartens (Biodiversität, Klimawandel und Ernährung) haben in den letzten Jahren nochmals an Bedeutung gewonnen und gehören auch auf nationaler (und internationaler) Ebene zu den Schwerpunktthemen und den Herausforderungen der nächsten Jahre. Dies zeigt die Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030 des Bundes (SNE 2030). Mit der SNE 2030 zeigt der Bundesrat auf, wie die Agenda 2030 in der Schweiz umgesetzt werden soll. Die Agenda 2030 bildet den globalen Referenzrahmen für nachhaltige Entwicklung, welche die vereinten Nationen 2015 verabschiedet haben. Die drei Schwerpunktthemen der Schweiz sind: "nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion", "Klima, Energie und Biodiversität" und "Chancengleichheit und sozialer Zusammenhalt". Die Gemeinden spielen bei der Umsetzung der SNE 2030 auch eine wichtige Rolle. Deshalb werden wir gestützt auf die bereits vorhandenen nationalen, kantonalen und kommunalen Zielsetzungen den eingeschlagenen Weg weitergehen.
In Bezug auf die Biodiversitätsförderung gibt das Konzept "Biodiversität in der Gemeinde Steffisburg" vom Dezember 2019 die Stossrichtung vor. Aktuell stehen die Gestaltung und die Pflege der gemeindeeigenen Grünflächen, Artenförderungsprojekte und die Bekämpfung von invasiven Neophyten im Fokus. Bei all unseren Bestrebungen für eine nachhaltige Entwicklung bleibt das Anliegen wichtig, die Bevölkerung auf verschiedenen Kanälen zu informieren, zu sensibilisieren und zu motivieren, eigenes Handeln zu hinterfragen. Deshalb werden wir auch in Zukunft zu öffentlichen Veranstaltungen und Aktionen einladen.
In den Jahren 2019 bis 2022 hat die Gemeinde mit dem Projekt KulturGarten folgende Ziele verfolgt:
Urbanes Gärtnern
Die Bevölkerung hatte jedes Jahr die Möglichkeit, die von der Gemeinde zur Verfügung gestellten Garteninseln im öffentlichen Raum zu bepflanzen und diese während der Gartensaison für sich zu nutzen. Mit den Garteninseln setzte die Gemeinde bisher ungenutzten Raum in Wert, brachte ein Stück Kulturland in die Siedlungsorte zurück und förderte damit die Biodiversität, schaffte Begegnungsorte und bot der Bevölkerung Naturerfahrung.
Blumenwiesen
2021 war das Jahr der Blumenwiesen. An einem öffentlichen Workshop auf dem Friedhof haben die Teilnehmenden erfahren, wie solche Wiesen mit einer Bepflanzung oder mit einer Saat angelegt werden können. Der Werkhof hat im weiteren öffentlichen Raum auf mehreren bisher nicht genutzten Flächen artenreiche Blumenwiesen angelegt. Auch auf zwei Schulanlagen konnten die Lehrkräfte gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern den Grundstein für blühende Paradiese legen.
Die Blumenwiese-Aktion wurde von PUSCH unterstützt. Einblick in die Blumenwiesen-Veranstaltung vom 1. Mai 2021. Video: PUSCH, Praktischer Umweltschutz, Zürich.
Wildbienenkreisel Stockhornstrasse
2020 konnte der neue Verkehrskreisel an der Verzweigung Stockhornstrasse/Schulstrasse im Rahmen des KulturGartens gestaltet werden. Auf der Kreiselfläche dienen Totholzelemente, eine Trockenmauer, verschiedene Sandflächen sowie einheimische Blütenpflanzen als Lebensraum und Nahrungsquellen für Wildbienen und andere Insekten.
Mustergarten für mehr Biodiversität
2019 hat der Natur- und Vogelschutzverein Steffisburg gemeinsam mit der Bevölkerung an der Bahnhofstrasse oberhalb der Schönaubrücke einen öffentlichen Mustergarten für mehr Biodiversität angelegt. Mit Büschen, Hochstammbäumen, Blumenwiese, Stein- und Asthaufen wird die Artenvielfalt gefördert. Der Bevölkerung soll der Garten als Begegnungsort und Oase dienen.
Neophytenbekämpfung am Tag der guten Tat
Jeweils am Tag der guten Tat haben wir die Bevölkerung eingeladen, die Gemeinde im Kampf gegen invasive Neophyten zu unterstützen. Neophyten sind Pflanzenarten, welche nach der Entdeckung Amerikas aus anderen Kontinenten absichtlich eingeführt oder versehentlich eingeschleppt worden sind. Die meisten davon sind geschätzte Neuankömmlinge und bereichern unser Flora. Jedoch breiten sich einige gebietsfremde Pflanzen rasant aus und verdrängen die einheimische Flora. Zudem können sie die Gesundheit von Menschen und Tieren gefährden sowie ökologische Schäden verursachen. Die häufigsten Arten in Steffisburg sind: der Kirschlorbeer, das Einjährige Berufkraut, die Spätblühende und die Kanadische Goldrute sowie der Sommerflieder.
Das Projekt KulturGarten wurde unterstützt von